Zuverlässige Tipps, wie Sie mit Ihren Kindern darüber sprechen können, was beim Teilen von Online-Inhalten und Selfies beachtet werden sollte.
Jeder von uns tauscht sich online aus, was heute eine Selbstverständlichkeit ist, auch für viele Kinder. Während der Corona-Pandemie verbringen wir alle mehr Zeit online: Unserer eigenen Studie zufolge verbrachten deutsche Kinder während des ersten Locksdowns 2020 zusätzlich zu Schulaktivitäten mindestens zwei Stunden pro Tag online.
Obwohl an sich nichts Falsches daran ist, mehr Online-Inhalte zu teilen, sollten Eltern mit ihren Kindern darüber sprechen, welche Konsequenzen das Teilen gewisser Inhalte haben könnte. Idealerweise gibt es in Ihrer Familie schon gewisse Regeln für den Umgang mit Social Media. Um Ihnen etwas konkretere Unterstützung an die Hand zu geben, haben wir mit der Psychotherapeutin und Autorin, Catherine Knibbs, gesprochen. Sie arbeitet mit jungen Menschen, die online traumatische Erfahrungen gemacht haben, und teilt hier einige wichtige Ratschläge.
Wenden Sie den "Oma-Test" an
Eine allgemeine Regel, an die man sich halten sollte, sagt Knibbs, ist der "Oma-Test". Fragen Sie Ihr Kind: "Was würde die Oma denken, wenn sie das sehen würde?" Es ist eine gute Möglichkeit, Kindern dabei zu helfen, abzuschätzen, was angemessen ist und was nicht, um es online zu teilen.
Analysieren Sie, ob es sich bei einer Plattform um einen sicheren “Raum” handelt
Knibbs sagt auch, dass Kinder ein Verständnis dafür haben sollten, welche Online-”Räume” (d.h. Gruppen, Plattformen etc.) für sie "sicher" sind, an denen sie teilhaben können. "Das erfordert einige Gespräche darüber, welche Plattformen sie benutzen und welche Maßnahmen ergriffen werden, um sie sicher zu halten", sagt Knibbs gegenüber Avast. “Dazu müssen sowohl Sie als auch Ihr Kind etwas über die entsprechende Plattform lernen.”
Knibbs schlägt auch vor, Kindern zu sagen, dass es in Ordnung ist, etwas mitzuteilen, von dem sie wissen, dass sie es entfernen können: "Wenn Kinder die volle Kontrolle darüber haben, wo und mit wem sie einen Inhalt teilen und wenn sie im Zweifelsfall den Inhalt wieder entfernen können, gibt es weniger Bedenken.”
Machen Sie den Kids bewusst, dass freizügige Selfies nicht in Ordnung sind
Wenn Ihre Kinder Teenager sind, dann ist es möglich, dass einige der Bilder, die sie teilen möchten, zu “sexy” sind. Sexting-Bilder von Minderjährigen - selbst wenn sie das Foto selbst gemacht haben und freiwillig verschicken, können späte üble Konsequenzen haben. In einigen Ländern werden Minderjährige wegen der Verbreitung von Kinderpornographie strafrechtlich verfolgt, weil sie Nacktbilder von sich oder Bilder von anderen Kindern weitergegeben haben, die mit ihnen geteilt wurden.
Es kann schwierig sein, Jugendlichen begreiflich zu machen, warum sie keine Nacktbilder an den Freund oder an die Freundin schicken sollen. Das Problem, so Knibbs, sei, dass Jugendliche Gedanken haben könnten wie: "Es stört mich jetzt nicht. Mein Freund und ich werden vermutlich für immer zusammen sein, also warum sollte es mich jemals stören, dass er solche Bilder von mir hat?"
Das Gespräch über “Sexting” sollte in tiefergehende Gespräche über Sicherheit im digitalen Zeitalter eingebunden werden. Knibbs schlägt vor, Fragen zu stellen wie: "Wenn Dir jemand in einem Jahr das Bild zeigen würde, wäre das für Dich in Ordnung?” Das Ziel ist es, Ihrem Kind zu helfen, diese Situationen selbstständig zu bewältigen und vorausschauend zu denken.
Erinnern Sie Ihre Kids daran, dass das Internet nicht vergisst
Ohne Panik machen zu wollen, empfehlen wir Ihnen, Ihr Kind an das Sprichwort zu erinnern: "Das Internet vergisst nicht.” Nibbs schlägt dafür einen sanften Ansatz vor. Sagen Sie etwas wie: "Weißt du, wie alt deine Eltern sind? Dein Bild könnte aufgehängt werden, wenn Du in Ihrem Alter bist", schlägt Knibbs vor. “So lange könnte das Bild im Internet verfügbar sein. Kannst Du Dir das vorstellen?”
Das zunehmende Teilen von Online-Inhalten seit Beginn der Pandemie ist eine logische Konsequenz der Tatsache, dass wir alle mehr Zeit online verbringen. Aber es gibt keinen Grund, sich deswegen zu stressen. Bleiben Sie am Ball, reden Sie mit Ihren Kindern über Online-Sicherheit und besonders über das Teilen von Bildern. Es ist wichtig, dass Ihre Kids es normal finden, darüber zu sprechen.
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