Die versteckten Risiken bei Reise-Apps

Ben Osborne 6 Jun 2024

Ein detaillierter Einblick in App-Berechtigungen und Datenschutz in diesem Sommer.

Jeder erfahrene Reisende weiß, wie viele Apps im Laufe eines durchschnittlichen Urlaubs heruntergeladen werden, die man nur einmal braucht. Heutzutage erfordert alles, vom Filmeschauen im Flugzeug bis zum Einchecken ins Hotel oder dem Zugriff auf Ihre Tickets für einen Freizeitpark, einen Download irgendeiner Art. Was Sie jedoch überraschen könnte, ist, dass viele dieser Reise-Apps, die Sie einmal heruntergeladen und dann vergessen haben, auch noch dann Daten von Ihrem Gerät erfassen, wenn Sie längst wieder zu Hause sind.

Damit Sie nicht die böse Überraschung erleben müssen, dass Ihre Daten an einen Anbieter verkauft oder bei einem Datenleck verloren gehen, haben wir diesen Leitfaden zu einigen der beliebtesten Reise-Apps zusammengestellt. Darin erfahren Sie, welche Art von Daten erfasst werden und wie Sie potenzielle Sicherheitsrisiken und Datenschutzprobleme mindern können.

Airbnb

Airbnb ist derzeit die Reise-App Nr. 1 im iOS App Store und steht auch bei möglichen Datenschutzbedenken an der Spitze. Um ihre Plattform nutzen zu können, verlangt Airbnb ein Foto eines offiziellen Personalausweises oder Reisepasses, was bei vergleichbaren Diensten ziemlich ungewöhnlich ist. Die Geschäftsbedingungen verlangen außerdem, dass Sie einer möglichen Hintergrundüberprüfung zustimmen, die auf ihren Servern gespeichert wird.

Wenn Sie angemeldet sind, hat die App automatisch die Berechtigung, Ihre IP-Adresse, genaue Standortdaten vom GPS Ihres Geräts und alle Geräteinformationen, die sie bekommen können, zu protokollieren. Darüber hinaus hat die App auch Zugriff auf Ihre Freundesliste und Profilinformationen, wenn Sie Konten z. B. bei Google oder Facebook verknüpfen.

Glücklicherweise können Sie vieles davon deaktivieren. Wenn Sie in die App-Einstellungen gehen, können Sie die Berechtigungen so ändern, dass der Standortzugriff auf "Während der Nutzung" oder "Nur während der Nutzung der App" statt auf "Immer" eingestellt ist. Ebenso besteht keine Notwendigkeit, Ihre sozialen Medien zu verknüpfen. Sie können sich dies ersparen, indem Sie sich nur mit Ihrer E-Mail-Adresse anmelden.

Schließlich können Sie die IP-Protokollierung der App umgehen, indem Sie ein mobiles VPN installieren. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Airbnb-Richtlinien zur ID-Verifizierung oder Hintergrundüberprüfung zu umgehen, aber zumindest ist es einigermaßen gerechtfertigt, dass ein Wohnungsvermietungsdienst solche Infos aufbewahrt.

Expedia

Eine weitere beliebte Reise-App zum Buchen von Flügen, Hotels und Mietwagen ist Expedia. Allerdings könnten auch hier die Verfahren für Datenerfassung und Datenschutz etwas besser sein. Die App fordert Berechtigungen für den Zugriff auf eine ganze Reihe von Funktionen Ihres Smartphones, darunter Standort, Kamera, Kontakte und Speicher.

Wenn eine App so viele Berechtigungen anfordert, ist es manchmal am besten, stattdessen einfach die Website zu verwenden. Obwohl die Webversion wahrscheinlich immer noch Infos wie Ihren Standort erfasst, ist dies nur möglich, solange die Seite geöffnet ist, und sie kann überhaupt nicht auf die Kontakte oder den Speicher Ihres Telefons zugreifen. Die Website von Expedia ist auch sehr mobilfreundlich, was bedeutet, dass Sie im Grunde dasselbe Benutzererlebnis haben, aber mit etwas mehr Privatsphäre.

Karten (Google Maps, Apple Karten, Waze usw.)

Karten sind ein unverzichtbar für Reisende, aber sie bringen auch ihre eigenen Datenschutzaspekte mit sich. Wie Sie sich wahrscheinlich denken können, speichert so gut wie jede Karten-App Ihre Standortinformationen, Suchanfragen und manchmal sogar Ihren Reiseverlauf.

Zum Schutz Ihrer Privatsphäre bei der Verwendung von Karten-Apps können Sie einige Schritte unternehmen. Überprüfen Sie zunächst die Berechtigungen der App und stellen Sie sicher, dass der Standortzugriff auf "Während der Nutzung" oder "Nur während der Nutzung der App" statt auf "Immer" eingestellt ist. Dadurch greift die App nur auf Ihren Standort zu, wenn sie aktiv genutzt wird. Zweitens sollten Sie am besten Ihren Such- und Standortverlauf in den App-Einstellungen löschen. Dadurch wird verhindert, dass die App Ihre vergangenen Aktivitäten aufzeichnet.

Wenn Sie Ihre Privatsphäre noch weiter schützen möchten, können Sie alternative Karten-Apps ausprobieren, bei denen Privatsphäre an erster Stelle steht. Einige Apps, wie der Private Browser von DuckDuckGo und Maps.me, bieten Kartendienste an und erfassen dabei so wenig Daten wie möglich.

Ihre gesuchte App steht nicht auf dieser Liste?

Nicht weiter schlimm: Die meisten Reise-Apps folgen einem ähnlichen System. Daher gilt als Faustregel, dass Sie so viel Privatsphäre wie möglich genießen, wenn Sie:

  • Alle Optionen deaktivieren, bei denen es möglich ist
  • Die Nutzung der App in Bereichen einschränken, die Sie nicht deaktivieren können
  • Die App löschen, wenn Sie sie nicht mehr brauchen
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