Vermeiden Sie „bösartige Cookies“ und schützen Sie Ihre Privatsphäre mit unseren nützlichen Tipps.
Auf nahezu jeder Webseite werden wir dazu aufgefordert, Cookies zuzulassen, und die meisten von uns denken nicht einmal über die Auswirkungen dieser Entscheidung nach – wir klicken einfach auf „Alle zulassen“, um das lästige Pop-up schnell zu schließen. Aber wozu geben wir da eigentlich unsere Einwilligung? Und was ist überhaupt ein Cookie?
Diese kleinen Textdateien kamen erstmals im Jahre 1994 in Browsern zum Einsatz, doch schon bald waren sie omnipräsent. Das Problem bestand darin, dass das Web nicht dafür konzipiert wurde, einen bestimmten Zustand zu bewahren. Wenn Sie also eine Webseite verlassen haben, um später wieder zu ihr zurückzukehren, wusste die Webseite nicht mehr, welche Inhalte Sie zuvor bereits aufgerufen haben.
Sendet Ihnen eine Webseite allerdings ein Cookie zu, kann sie Ihnen nach Ihrer Rückkehr ein besseres Surferlebnis bieten. So können Sie dank eines Cookies beispielsweise Zeit sparen, wenn Sie die Seite eines Onlinehändlers verlassen, obwohl Sie noch Waren im Warenkorb haben, denn bei einer Rückkehr nach mehreren Tagen, müssen Sie die entsprechenden Artikel nicht erneut auswählen. Mithilfe von Cookies können sich die Betreiber von Webseiten außerdem individuelle Einstellungen ihrer Besucher, wie z. B. Spracheinstellungen, Anmeldenamen und andere Angaben merken.
Vorsicht vor bösartigen Cookies
Im Laufe der Jahre wurden Cookies zunehmend auch für andere Zwecke eingesetzt, beispielsweise um sicherzustellen, dass Sie auch tatsächlich die Person sind, für die Sie sich ausgeben, um die Anzahl der Pop-up-Anzeigen einzugrenzen oder um sich anderweitige Einstellungen zu merken. Es gibt viele verschiedene Arten von Cookies: Cookies, die Ihr Surfverhalten tracken können, Cookies, die nur über einen bestimmten Zeitraum gespeichert werden, und Cookies, die nicht von einer Webseite selbst, sondern von Dritten, wie z. B. Werbeunternehmen und Marketingunternehmen, generiert werden.
Bereits Mitte der 1990er Jahre habe ich geschrieben: „Warum sollte man sich über Cookies aufregen? Nun, Verfechter der Privatsphäre sind der Meinung, dass Cookies zu viele Informationen über Sie preisgeben und es ist sicher nicht in Ihrem Interesse, dass diese Informationen im ganzen Netz verbreitet werden. Das Problem ist nur, dass Webservern ganz unabhängig von Cookies noch viel mehr Informationen über Sie, wie z. B. Ihre IP-Adresse und Ihre E-Mail-Adresse, zur Verfügung stehen.“ Mittlerweile gibt es jedoch deutlich fortschrittlichere Technologien, die Ihre Surf-Aktivitäten beispielsweise mithilfe des sogenannten Canvas Fingerprintings verfolgen können.
Im Jahre 2011 hat die EU entschieden, dass Cookies ein potenzielles Datenschutzproblem darstellen, und vorgeschrieben, dass Besitzer von Webseiten von Ihren Besuchern eine Einwilligung zur Verwendung von Cookies einholen und die bereits angesprochenen, lästigen Pop-up-Anfragen auf Ihren Webseiten platzieren müssen. Das darauf beruhende Gesetz war allerdings völlig wirkungslos: Kein einziger europäischer Website-Besitzer wurde je wegen eines Verstoßes gegen diese Cookie-Richtlinie zu einer Geldstrafe verurteilt.
Unter welchen Umständen ist es sinnvoll einer Anfrage zur Verwendung von Cookies zuzustimmen?
Mehr als 95 % aller Webseiten nutzen Cookies für vorwiegend uninteressante Dinge, die uns nicht einmal in den Sinn kommen würden, z. B. um schnelle Antwortzeiten der jeweiligen Webseite sicherzustellen oder um zu zählen, von wie vielen Menschen die Seite besucht wurde“, sagt ein Sicherheitsforscher in diesem ausführlichen Beitrag zur Geschichte von Cookies. Wenn Sie noch mehr gezielte Werbeanzeigen (in Form von Werbebannern oder Pop-ups) erhalten möchten, sollten Sie der Verwendung von Cookies natürlich ganz klar zustimmen.
Tipps zum Schutz Ihrer Privatsphäre
Wenn Sie um Ihre Privatsphäre besorgt sind, finden Sie hier mehrere Tipps, wie Sie sich schützen und wie Sie bösartige Cookies erkennen können.
- Lassen Sie nicht automatisch alle Cookies zu. Sie könnten sogar versuchen, sämtliche Cookies zu verbieten, um zu sehen, ob sich dies negativ auf Ihr Surferlebnis auswirkt und Sie beispielsweise unnötig Zeit damit verbringen müssen, dass Sie in einem Online-Shop immer wieder aufs Neue dazu aufgefordert werden Ihre persönlichen Daten einzugeben. Alternativ können Sie nur die funktionalen Cookies zulassen.
- Gewöhnen Sie sich ein vorsichtigeres Surfverhalten an. Nutzen Sie, wann immer möglich, den privaten Browser-Modus und löschen Sie regelmäßig Ihre Cookies. Nutzen Sie für Ihre Suchanfragen im Internet statt Google und Bing lieber DuckDuckGo (da Sie von dieser Suchmaschine nicht verfolgt werden). Passen Sie Ihre Browsereinstellungen an, um ein höheres Maß an Privatsphäre zu genießen.
- Nutzen Sie einen anderen Browser, der Ihnen mehr Kontrolle über Ihre Privatsphäre gibt, wie z. B. den Avast Secure Browser. Dieser blockiert Werbeanzeigen, Cookies von Drittanbietern und Phishing-Versuche.
- Installieren Sie eine Browsererweiterung oder führen Sie eine zusätzliche Sicherheitssoftware aus. Es gibt beispielsweise Tools wie Avast AntiTrack, welche Canvas Fingerprinting und gezielte Werbeanzeigen unterbinden.
- Führen Sie Ihren Browser ausschließlich auf einem virtuellen Rechner aus. Dieser Tipp ist bestenfalls umständlich in seiner Umsetzung und für normale Menschen nahezu unbrauchbar. Dennoch handelt es sich um eine gute Lösung für diejenigen unter uns, die technikversiert und sehr vorsichtig sind.
- Verwenden Sie ein VPN, auch zu Hause. Denken Sie daran, dass ein VPN Ihre IP-Adresse und Ihre Geodaten vor deren Übertragung an von Ihnen besuchte Webseiten schützt.
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