Viele Senioren meiden das Internet wegen mangelnder Unterstützung

Grace Macej 4 Mär 2022

Die weltweit befragten Senioren geben mehrere Gründe an, warum sie das Internet nicht nutzen - die Mehrheit glaubt, dass sie es nicht brauchen.

Wir haben bereits hier auf dem Blog über Online-Betrügereien berichtet, die auf ältere Menschen abzielen, und darüber, wie ihr euch und eure älteren Angehörigen vor Online-Betrügereien (z.B. bei proaktiven Kontaktaufnahmen von angeblichen Microsoft-Kundendienst-Mitarbeitern) schützen können. 

In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie ältere Menschen selbst über ihr Internet-Nutzungsverhalten denken. Wir haben vor kurzem eine weltweite Umfrage unter fast 3.000 Menschen durchgeführt, und unsere Ergebnisse haben eine digitale Generationen-Kluft offenbart: Der Anteil der Menschen, die das Internet nicht nutzen (auch Offliner genannt), ist bei den älteren Generationen am höchsten. Dies ist insofern bedenklich, als dass gerade die Älteren in hohem Maße von digitalen Diensten profitieren könnten - insbesondere in Pandemie-Zeiten. 

Viele Senioren hätten Interesse am Internet, wenn sie mehr Unterstützung bekämen 

Von den weltweit 2.700 befragten Personen im Alter von 55 Jahren und älter nutzen 42 Prozent das Internet regelmäßig, 31 Prozent gelegentlich und 27 Prozent nie. Die Hälfte der Befragten ist im Ruhestand. 

Wir haben festgestellt, dass der Anteil der Menschen, die das Internet nicht nutzen, mit dem Alter steigt: Während nur 17 Prozent der 55- bis 60-Jährigen das Internet nicht nutzen, steigt der Anteil bei den 75-Jährigen und Älteren auf 39 Prozent. 

Die Gründe, warum die Befragten das Internet überhaupt nicht nutzen, sind unterschiedlich: 59 Prozent gaben an, dass sie es einfach nicht brauchen, 42 Prozent finden es zu kompliziert und 37 Prozent verlassen sich auf Familie und Freunde, wenn sie etwas online erledigen müssen. Außerdem schrecken 36 Prozent vor der Nutzung des Internets zurück, weil ihre Bedenken vor digitalen Gefahren zu groß sind. Weitere 36 Prozent fühlen sich zu alt dafür, und 28 Prozent  behaupten, es sei zu teuer, während 15 Prozent das Internet ganz einfach ablehnen.

"Vor allem die Altersgruppe der über 60-Jährigen tut sich schwer, und das gilt laut unserer Umfrage für Männer und Frauen gleichermaßen. Die Herausforderungen beginnen bei der Auswahl der richtigen Geräte und Software. Die richtige Konfiguration der Datenschutzeinstellungen, die Einrichtung von Geräten und eines WLAN-Netzwerks sind für viele unüberwindbare Hürden, ebenso wie die laufende Wartung", erklärt Jaya Baloo, CISO bei Avast.

Mit mehr Support vom Offliner zum Onliner

Während 24 Prozent der von uns befragten Internet-Nichtnutzer sich vorstellen können, das Internet zu nutzen, kommt es für 76 Prozent  derzeit nicht infrage, jemals online zu gehen. 43 Prozent derjenigen, die sich nicht trauen, Dinge online zu tun, geben an, dass es sie stört, und 41 Prozent würden es begrüßen, wenn ihnen Freunde oder Familie bei Online-Aktivitäten helfen würden.

Wenn es um die Sicherheit geht, ist etwa einer von drei Älteren überhaupt nicht besorgt. 27 Prozent sind leicht besorgt und 44 Prozent haben Angst vor Cyberkriminalität, wobei Identitätsdiebstahl, Datenschutzverletzungen, gestohlene Passwörter und Malware die größten Sorgen der Senior*innen begründen.

"Wir konnten durch unsere Umfrage feststellen, dass es wahrscheinlich eine Korrelation zwischen der Zeit, die die Menschen im Internet verbringen, und ihrem Vertrauen in die Nutzung des Internets gibt", so Jaya Baloo weiter. "Im Allgemeinen stört es die Menschen, dass sie sich bei der Nutzung des Internets etwas unsicher und unbeholfen fühlen, und viele haben auch das Gefühl, dass sie anderen zur Last fallen, wenn sie um Hilfe bitten müssen."

Um sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, können ältere Menschen neben der Familie und Freunden auch externe Hilfe in Anspruch nehmen. So bieten beispielsweise Volkshochschulen häufig Anfängerkurse für Senioren an. 

Es gibt auch viele kostenlose Internet-Treffpunkte in verschiedenen Städten sowie gemeinnützige Organisationen, wie z.B. Digitalkompass und Deutschland sicher im Netz, die ältere Menschen im Umgang mit dem Internet beraten und unterstützen. Auch Avast kooperiert mit beiden Organisationen: Mit Digitalkompass haben wir im vergangenen Jahr z.B. ein Webinar veranstaltet, dass ihr euch auf unserem YouTube-Kanal ansehen könnt.

 

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