Lernt euch – und euer Geld – vor den schmutzigsten Tricks im Internet zu schützen.
Das Jahr ist noch nicht mal halb rum, aber die Handelskommission FTC (USA) hat bereits 500.000 Online-Betrugsfälle und über 300.000 Fälle von Identitätsdiebstahl festgestellt. Laut der UN sind in Zeiten der Pandemie zusätzlich 782 Millionen Menschen zu Internetnutzer*innen geworden, was die Anzahl der weltweiten Gesamtnutzer*innen von 4,1 Milliarden auf 4,9 Milliarden erhöht hat. Dieser Anstieg hat der Welt der Cyberkriminalität eine Menge neuer und wenig technikversierter Opfer beschert, leider zu einem Zeitpunkt, wo Betrug insgesamt professioneller und tückischer wurde.
Die Pandemie ist noch nicht vorbei und es gibt weiterhin viele Fälle von Covid-19-Betrug welcher auf unschuldige Opfer abzielt. 2022 kann aber mit einer Reihe anderer hinterhältiger Betrugsformen aufwarten, die Opfer erfolgreich um ihr Geld gebracht haben. Hier sind die drei heimtückischsten:
1. Hochstapler-Betrug
Nach Angaben der FTC ist Hochstapler-Betrug die am häufigsten gemeldete Betrugsgefahr in diesem Jahr, mit 166.497 Meldungen seit Januar und einem Gesamtbetrag von 616 Millionen US-Dollar, der gestohlen wurde. Bei diesem Betrug geben sich die Täter*innen als Unternehmen oder staatliche Einrichtungen aus und informieren den oder die Benutzer*in über einen möglicherweise betrügerischen Kauf mit der eigenen Kreditkarte. Diese Masche ist sehr wirkungsvoll, da sie bei den meisten Nutzer*innen eine reflexartige Reaktion hervorruft, sodass sie auf den angegebenen Link klicken, um ihr Geld zu schützen. Ironischerweise ist es genau dieser Link, der Kriminellen erst den Zugriff auf die Systeme der Nutzer*innen gewährt und so die Identität und die Finanzen weiter gefährdet.
So könnt ihr euch schützen: Wenn ihr eine dieser Nachrichten erhaltet, atmet tief durch und widersteht dem Drang, aus Panik zu handeln. Schließt die E-Mail-Nachricht und geht auf die offizielle Webseite eures Kontos, um zu sehen, ob die Behauptung in der E-Mail legitim ist. In fast allen Fällen werdet ihr feststellen, dass es sich um Betrug handelt.
2. Gewinne, Preisausschreiben und Lotterien
Bei solchen Praktiken werden die Nutzer*innen darüber informiert, dass sie gerade einen Geldpreis gewonnen haben und diesen ganz einfach einfordern können – allerdings nur, wenn sie zuvor einen entsprechenden Betrag zur Deckung der Kosten für Steuern, Bearbeitung, Zustellung usw. überweisen. Natürlich verliert jeder, der darauf hereinfällt, letztendlich das Geld, das überwiesen wurde und „Gewinne“ werden nie ausgeschüttet. Bei der FTC gingen in diesem Jahr bereits 19.818 Beschwerden über diese Betrügereien ein, und Nutzer*innen haben insgesamt 52,2 Millionen US-Dollar durch sie verloren.
So könnt ihr euch davor schützen: Nutzer*innen sollten bedenken, dass es illegal ist, bei Gewinnspielen oder Lotterien eine Vorauszahlung zu verlangen, um einen Gewinn zu erhalten. Falls jemand euch auffordert, etwas zu zahlen, um einen Gewinn zu erhalten, wisst ihr jetzt, dass es Betrug ist.
3. Online-Liebesbetrug
Betrug, der die einsamen Herzen von Internetnutzer*innen ausnutzt, ist die verwerflichste Methode. Normalerweise sind es ältere Nutzer*innen, die den Betrüger*innen zum Opfer fallen und die Betrüger*innen verfolgen langfristige Ziele. Sie finden ihre Opfer über Dating-Apps und gehen Fernbeziehungen ein. Wenn sie das Vertrauen der Opfer gewonnen haben, beginnen diese nach Geld zu fragen. Sie könnten behaupten, sie bräuchten Geld, um aus dem Land, in dem sie sich befinden, ausreisen zu können, oder sie bräuchten Geld für einen medizinischen Eingriff, oder sie bräuchten einfach nur finanzielle Hilfe, die sie zurückzuzahlen versprechen. Einige Liebesbetrugsfälle haben schutzlose, verliebte Opfer um ihr gesamtes Erspartes gebracht.
So könnt ihr euch schützen: Seid wachsam und vertraut nicht zu schnell jemandem, den ihr noch nie getroffen habt. Stellt ruhig viele Fragen und achtet auf widersprüchliche Antworten. Trefft euch persönlich an einem öffentlichen Ort oder plant einen Videochat. Und am wichtigsten, sendet niemals Geld an eine Person, die ihr bislang nur online getroffen habt.
Tipps, um sich vor Betrug zu schützen
- Klickt niemals auf Links oder öffnet Anhänge aus E-Mails, die von euch unbekannten Personen stammen. Betrachtet diese als bösartig (da sie das meistens auch sind).
- Nehmt den Hörer nicht ab, vor allem nicht, wenn die Nummer von „potenziellem Spam" stammt. Überlasst das eurer Mailbox. Je mehr ihr euch darauf einlasst, desto mehr Anrufe werden ihr erhalten.
- Beendet die Kommunikation mit jeder euch unbekannten Person, die euch um Geld bittet.
- Sprecht mit Freund*innen und Familie über Betrug. So helft ihr ihnen, wachsam zu bleiben, und sie haben vielleicht auch Tipps für euch, die ihnen die Augen geöffnet haben.