Nicht jugendfreie Fotos und Videos im Internet: Für die meisten Jugendlichen nichts Fremdes
Kinder und Jugendliche sind heute so häufig online wie nie zuvor. Die meisten haben Internet-Zugang zuhause, in der Schule oder unterwegs auf dem Smartphone. Die vier größten Internet-Service-Provider in Großbritannien haben jetzt Internet Matters gestartet, eine gemeinnützige Organisation, die Eltern helfen soll, ihre Kinder im Netz zu schützen. In einer Studie hat Internet Matters Zahlen zur Nutzung des Internets durch Kinder vorgestellt. Demnach sind neun aus zehn Kindern unter zehn Jahren „online“ – in Deutschland haben wir ähnliche Zahlen. Über ein Viertel der Kinder zwischen zehn und 13 Jahren sind täglich für drei Stunden oder länger im Internet unterwegs.
Verhalten in sozialen Medien
Obwohl Kinder heute immer seltener Facebook nutzen und sich zunehmend geschlosseneren Netzwerken wie Snapchat zuwenden, sollten Eltern mit ihren Kindern über deren Online-Gewohnheiten sprechen. Laut Internet Matters haben Jugendliche im Durchschnitt 272 Freunde in sozialen Netzwerken. Mütter und Väter sollten daher mit ihren Kindern über Privatsphäre und Verantwortung im Internet sprechen, um einerseits mehr über die sozialen Netzwerke, auf denen sich ihre Kinder aufhalten, zu erfahren. Andererseits können sie so mit ihren Kindern über deren Verantwortung für ihre eigene Reputation und die ihrer Freunde sprechen. Was erst einmal im Netz veröffentlicht ist, lässt sich nicht mehr entfernen – peinliche Fotos oder unbedachte Sprüche können schnell einen Schaden anrichten, der sich im Nachhinein nur schwer beheben lässt.
Fremde im Netz und Cybermobbing
Eltern bringen ihren Kindern bei, sich anderen Kindern und Erwachsenen gegenüber nett zu verhalten und sich ihnen oder ihren Lehrern anzuvertrauen, wenn ein Mitschüler von anderen gemobbt wird. Zudem lernen Kinder ganz früh, nicht mit Fremden zu sprechen. Die gleichen Regeln sollten auch online gelten. Die Internet-Matters-Studie zeigt, dass fast zwei Drittel der Teenager schon einmal gebeten wurden, nicht jugendfreie Bilder und Videos online zu verteilen oder zu veröffentlichen. Das Internet ist ein offener Raum – leider auch für unangenehme Gestalten. Eltern sollten ihren Kindern daher erklären, dass der Kontakt mit Fremden für sie Tabu ist und dass das Internet nicht der Ort für unangemessene und kritische Inhalte ist – weder in privaten Nachrichten und Chats, noch auf öffentlichen Seiten.
Wie gehen Ihre Kinder ins Internet? Nutzen Sie Smartphones und Tablet-PCs in Ihrer Familie? Nehmen Sie an unserer anonymen Umfrage teil! Hier geht's zur Studie!