Der neue Trend: die Video-Sharing-Plattform als Schauplatz für Cyberangreifer.
Sie klicken auf ein cool aussehendes Video auf YouTube. Es wirkt echt, mit einembekannten Sprecher und allem Drum und Dran. Vielleicht lohnt es sich also, es sich anzuschauen. Allerdings enthält es ganz zufällig einen Link zu einer dubiosen Landing Page.
Wie konnte das passieren?Die Website schien doch in Ordnung zu sein.Sie enthielt keine Comic Sans-Schrift oder seltsame Rechtschreibfehler oder Bilder, wie sie oft auf betrügerischen Websites zu finden sind.Es gab keine klar ersichtlichen Warnzeichen. Das sah echt aus – sogar ziemlich professionell.
Neue Technologien werden immer besser. Auch Betrüger haben ihre Methoden weiterentwickelt und suchen nach neuen Wegen, Benutzer in die Falle zu locken.Sie sehen dies am Aufstieg der Deepfake-Betrugsfälle. Und jetzt hat sich YouTube zu einem beliebten Tummelplatz für Betrüger entwickelt.
Die Bedrohungslage auf YouTube
Auf YouTube konsumieren Milliarden Nutzer Videos in schier unendlichen Mengen. Dies hat auch neue und hinterlistige Bedrohungen angelockt, insbesondere Phishing und Malware. Cyberangreifer machen sich die immense Reichweite der Plattform und ihre automatisierten Werbesysteme zunutze.
Sie umgehen herkömmliche Sicherheitsvorkehrungen, indem sie mithilfe der von den Benutzern generierten Videos andere zur Interaktion mit ihrem eigenen bösartigen Content verleiten. Diese Betrugsmaschen werden mit äußerster Präzision konzipiert – mit dem Ziel, den Zuschauer zu manipulieren.
Phishing bei Content-Erstellern
Zu den wichtigsten Methoden, die beobachtet wurden, gehören die gegen die Content-Ersteller auf YouTube gerichteten Phishing-Kampagnen.Die Angreifer verschicken E-Mails, in denen sie vorgeben, potenziell an einer Zusammenarbeit interessiert zu sein. Darin sind Links enthalten, die nach dem Klicken den Kanal des Erstellers kompromittieren können, etwa durch das Stehlen von Cookies oder von dessen Anmeldedaten.
Diese gehackten Konten können dann als neue Kanäle zur Verbreitung weiterer Betrugsmaschen, Malware oder Desinformation genutzt werden. Halten Sie die Augen offen und achten Sie auf ungewöhnliche Videos bei den Content-Erstellern, denen Sie selbst folgen.
Mit diesem Video stimmt etwas nicht
Angreifer laden möglicherweise Inhalte zusammen mit bösartigen Links und QR-Codes hoch. Diese Links leiten die Zuschauer oft auf betrügerische Websites mit gefälschten Giveaways oder Gelegenheiten zur Kapitalanlage weiter, wobei sie zur Preisgabe persönlicher Daten oder zu mit Verlusten verbundenen finanziellen Transaktionen verleitet werden sollen.
Das heißt: Bevor Sie Ihre Daten online eingeben – egal wo – vergewissern Sie sich, dass die Aufforderung aus einer seriösen Quelle stammt. Sehen Sie sich die URL genauer an. Wenn Sie sich immer noch nicht sicher sind, kann Ihnen eine rasche Suche auf Google viel Ärger ersparen.
Deepfakes werden immer überzeugender
Was die Lage noch komplizierter macht: Deepfakes werden auf YouTube häufiger und häufiger verwendet. Betrüger versuchen mithilfe dieser Technologie, überzeugend wirkende gefälschte Videos mit Imitationen realer Personen zu erstellen, was solche Videos glaubwürdiger wirken lässt und die Identifizierung von Fälschungen erschwert.
Falls Sie die Empfehlung eines Prominenten sehen, die für diese Person aber untypisch ist, oder wenn eine weithin bekannte Persönlichkeit etwas behauptet, dann prüfen Sie es nach, bevor Sie es für bare Münze nehmen. Empfehlungen sind meist in den sozialen Medien der gesponserten Person zu finden.
So können Sie sich davor schützen
- Seien Sie auf der Hut. Überprüfen Sie stets die Authentizität solcher E-Mails und Angebote zur Zusammenarbeit, bevor Sie eine Software herunterladen oder auf unbekannte Links klicken.
- Halten Sie sich auf dem Laufenden beim Thema neue Bedrohungen.Halten Sie sich auf dem Laufenden über die neuesten Betrugsmaschen und Bedrohungen der Cybersicherheit, die auf den Plattformen der sozialen Medien wie YouTube kursieren.
- Verwenden Sie hochwertige Sicherheitslösungen. Installieren Sie eine umfassende Cybersicherheitssoftware , die über Spezialfunktionen zum Blockieren bösartiger Werbeanzeigen und Websites verfügt.
- Melden Sie verdächtige Inhalte. Verwenden Sie die Meldefunktionen auf YouTube, um auf Videos hinzuweisen, die ganz offensichtlich bösartig oder deplaziert sind. Sie helfen dadurch, mögliche Bedrohungen auf der Plattform zu entfernen.
Wissen ist Macht
Cyberkriminelle sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, ihr Betätigungsfeld zu erweitern. YouTube ist nur eine der vielen Plattformen, auf denen Betrüger versuchen, die Benutzer zu übertölpeln.
Benutzer können sich weitgehend davor schützen, auf diese raffinierten Angriffe hereinzufallen, indem sie stets wachsam bleiben und sich auf dem Laufenden halten. In der digitalen Welt ist nicht alles, wie es scheint, aber es gibt Wege, herauszufinden, was echt ist und was nicht.