Ehe Sie sich per Captcha als Mensch ausweisen, sollten Sie sich vergewissern, nicht versehentlich Malware herunterzuladen.
Wie oft haben Sie gedankenverloren auf das CAPTCHA-Kästchen "Ich bin kein Roboter" geklickt? Das haben wir alle schon getan … unzählige Male. Es ist ein derart vertrauter Vorgang, dass wir ihn gar nicht hinterfragen. Und das ist auch den Cyberkriminellen nicht entgangen.
Hier kommt die FakeCaptcha-Masche ins Spiel: Dieses schädliche Tool tarnt sich als echtes CAPTCHA, während es still und heimlich die Infektion Ihres Geräts vorbereitet. Bei dieser cleveren Betrugsmasche werden unsere Online-Gewohnheiten gegen uns verwendet.
Lassen Sie uns diesen Betrug genauer unter die Lupe nehmen, um zu verstehen, welche Vorsichtsmaßnahmen dagegen helfen.
Wie funktioniert der FakeCaptcha-Betrug?
Alles fängt ganz unschuldig an. Sie landen auf einer kompromittierten Website oder einer mit Schadcode durchsetzten Seite, und ein CAPTCHA erscheint: Sie werden aufgefordert, zu beweisen, dass Sie kein Bot sind.
Nichts Ungewöhnliches, oder? Der Knackpunkt ist, was danach kommt:
Und plötzlich macht es Klick: Sie klicken auf "Ich bin kein Roboter" im Glauben, es handle sich um eine legitime Sicherheitsmaßnahme.
Die Falle: Ein Skript mit Schadecode wird Ihnen heimlich in die Zwischenablage kopiert.
Die Anweisungen: Sie werden aufgefordert, das Skript in die Befehlszeile einzufügen und auszuführen – angeblich, um den Verifizierungsprozess abzuschließen.
Die Malware: Nach der Ausführung fungiert das Skript als Dropper: ein Programm, das heimlich Malware auf Ihr System herunterlädt.
Der Schadcode, der bei diesen Angriffen bevorzugt eingesetzt wird, ist Lumma Stealer: ein komplexes Datendiebstahltool, das in der Lage ist, Passwörter, Finanzdaten und persönliche Daten abzugreifen.
Was macht FakeCaptcha so gefährlich?
Die Gefahr liegt in der Vertrautheit. CAPTCHAs sind mittlerweile überall zu finden. Wir haben diese Kästchen schon so oft angeklickt, dass wir handeln, ohne nachzudenken, wenn wir eines sehen. Cyberkriminelle nutzen dieses routinierte Verhalten aus, um keinen Verdacht zu erregen und stattdessen ihre Zielpersonen dazu zu bringen, die Malware selbst auf Ihrem System zu installieren.
Der Angriff ist als interaktive Aufgabe getarnt – schließlich führen Sie das Skript selbst aus. Aber das ist Teil des Tricks: Bei einem Vorgang, den Sie selbst durchführen, ist das Risiko größer, dass Sie alle Vorsicht in den Wind schlagen.
Und die Masche zieht. Im 3. Quartal 2024 haben unsere Forscher einen deutlichen Anstieg von FakeCaptcha-Kampagnen beobachtet. Diese Angriffe sind Teil eines wachsenden Trends, bei dem Betrüger ihre Zielpersonen zu Handlungen manipulieren, durch die Malware auf deren Geräte geschleust wird.
Hinter den Kulissen können die Folgen schwerwiegend sein: ein infiziertes System und Datendiebstahl. Damit haben die Angreifer alles, was sie brauchen, um Ihre persönlichen oder finanziellen Daten für kriminelle Zwecke einzusetzen. Aber keine Sorge! Es gibt vorbeugende Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich zu schützen und sich unbesorgt im Internet zu bewegen.
So schützen Sie sich vor FakeCaptcha-Betrug
Die gute Nachricht? Es gibt einfache, aber wirksame Möglichkeiten, sich vor FakeCaptcha zu schützen:
- Hinterfragen Sie ungewöhnliche Anfragen. Wenn auf einer Website plötzlich ein CAPTCHA erscheint, die normalerweise keines erfordert, oder Sie zu weiteren Schritten aufgefordert werden und beispielsweise ein Skript ausführen sollen, dann brechen Sie den Vorgang sofort ab.
- Befolgen Sie niemals Anweisungen, die ein manuelles Eingreifen erfordern. Bei echten CAPTCHAs werden Sie niemals dazu aufgefordert, Skripte zu kopieren, einzufügen oder auszuführen. Entsprechende Aufforderungen sind Warnsignale für einen Betrugsversuch.
- Halten Sie Ihre Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand. Zuverlässige Antivirus-Software kann Ihnen helfen, schädliche Skripte zu erkennen und zu blockieren, bevor sie Schaden anrichten können.
- Bleiben Sie stets informiert. Wenn man weiß, wie Betrugsmaschen wie FakeCaptcha funktionieren, dann erkennt man die Warnsignale, bevor man darauf hereinfällt.
Lassen Sie sich nicht von FakeCaptchas täuschen
FakeCaptcha-Betrug zeigt, dass Cyberkriminelle nicht davor zurückschrecken, selbst die alltäglichsten Aspekte unseres Online-Lebens gegen uns zu verwenden. Also seien Sie vorsichtig, wenn Sie das nächste Mal beweisen sollen, dass Sie "kein Roboter" sind. Wenn etwas merkwürdig wirkt, vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – denn ein Quäntchen Vorsicht kann den entscheidenden Unterschied zwischen einem harmlosen Klick und einem Malware-Albtraum ausmachen. Bleiben Sie geschützt!