Tinder wird in den USA Hintergrund-Prüfungen erlauben

Kristina Ohr 23 Mär 2021

Tinder will Dates sicherer machen und seine User vor Gewalttätern schützen.

Die beliebte Dating-App Tinder mit über sechs Millionen User*innen weltweit hat bereits im vergangenen Jahr einen “Notfall”-Button eingerichtet, den man drücken kann, wenn bei einem Date etwas passieren sollte. Noch in diesem Jahr wird die beliebte Dating-App “Tinder” in den USA eine zusätzliche Funktion hinzufügen, die es den Nutzern ermöglicht, Hintergrundprüfungen - sogenannte “background checks” - über potenzielle Dating-Partner*innen durchzuführen. Darüber erfährt man z.B., ob jemand bereits wegen Gewalttaten vorbestraft ist. Andere Akteneinträge, wie z.B. Drogen- oder Verkehrsdelikte, werden nicht übermittelt.

Tinder hat den Angaben von Deutschlandfunk Nova zufolge in die Non-Profit-Organisation Garbo investiert und will deren Erkenntnisse seinen User*innen zur Verfügung stellen. Die Organisation sagt über sich selbst, sie wolle Gewalt in der digitalen Welt verhindern. Dabei geht es Garbo um Dating-Apps, aber auch um Angebote wie Uber, die Fahrten vermitteln. Dafür wertet Garbo öffentliche Berichte über (sexualisierte) Gewalt aus und legt darauf basierend eigene Datenbanken an. Darin fließen Gerichtsurteile, Verhaftungen oder aktenkundige Belästigungen mit ein.

Tinder will mit dem neuen Feature in den USA starten und dieses dann auch in anderen Ländern, u.a. Europa, umsetzen. Wie häufig es in Deutschland zu (sexualisierter) Gewalt kommt im Zuge solcher Apps, die ein Date oder eine Art Taxi-Fahrt vermitteln, ist nach Angaben des Deutschlandfunks nicht klar. Dazu würde das Bundeskriminalamt keine Daten auswerten oder veröffentlichen. Auch wie sich eine solche Funktion datenschutzrechtlich in Europa umsetzen ließe ist aktuell unklar.

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