Müssen Sie DHL wirklich Ihre Sozialversicherungsnummer mitteilen? So vermeiden Sie Paketversand-Betrug

Dan Rafter 8 Dez 2023

Sind Sie sicher, dass Sie das Paar Schuhe tatsächlich bestellt haben? Hier erfahren Sie, wie Sie Betrugsversuche bei Paketzustellungen erkennen und vermeiden können.

Bestellen Sie kistenweise Erdbeeren, Flachbildfernseher, Laufschuhe und Glühbirnen online? Damit sind Sie bei weitem nicht allein. Oberlo berichtet, dass im Jahr 2023 die Zahl der Online-Käufer weltweit auf 2,64 Milliarden gestiegen ist. Das entspricht 33,3 % der Weltbevölkerung. 

Doch mit der steigenden Zahl an Online-Shoppern wächst auch die Zahl der Betrüger, die versuchen, persönliche Informationen oder Bankdaten zu stehlen oder Telefone und Laptops mit Malware zu infizieren. 

Dabei handelt es sich um Betrugsmaschen, bei denen Verbraucher Mitteilungen erhalten, die angeblich von DHL, Hermes oder der Deutschen Post stammen und besagen, dass ihre Pakete verloren gegangen seien oder dass die Fahrer weitere Informationen benötigen würden, um ihre Lieferungen abzuschließen. 

Und wenn Verbraucher diese Informationen – manchmal auch ihre Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummer – preisgeben, können Betrüger sie im Dark Web an den Höchstbietenden verkaufen oder sie nutzen, um die Identität ihrer Opfer zu stehlen. 

Zum Glück können Sie sich vor Betrugsversuchen bei der Paketzustellung schützen, indem Sie zwei Regeln beachten: Geben Sie niemals persönliche Informationen oder Kontodaten an jemanden weiter, den Sie nicht kennen. Und klicken Sie niemals auf einen in einer SMS oder E-Mail eingebetteten Link, wenn Sie den Absender nicht kennen – auch wenn es so aussieht, als käme die Nachricht von einem seriösen Lieferdienst. 

Wie Paketversand-Betrug funktioniert 

Laut der Federal Communications Commission beginnen Paketversand-Betrugsversuche in der Regel mit einer Textnachricht oder E-Mail, die angeblich den aktuellen Lieferstatus einer Online-Bestellung enthält. 

Diese Nachrichten enthalten oft einen Link, auf den Sie klicken können, um angeblich Ihr Paket zu verfolgen. Wenn Sie auf den Link klicken, werden Sie jedoch auf eine Webseite weitergeleitet, auf der Sie aufgefordert werden, persönliche Daten wie Ihre Kreditkartennummer, Adresse oder Sozialversicherungsnummer anzugeben. 

Sobald Sie diese Informationen preisgeben, nutzen sie die Betrüger, um auf Ihre Online-Bankkonten oder Kreditkartenportale zuzugreifen, illegal Geld abzuheben oder unberechtigte Einkäufe in Ihrem Namen zu tätigen. In anderen Fällen können sie diese Informationen nutzen, um in Ihrem Namen Kredite aufzunehmen oder Kreditkartenkonten zu eröffnen. Wieder andere verkaufen Ihre persönlichen Informationen an andere Betrüger im Dark Web. 

Manchmal infizieren die Betrüger Ihren Computer oder Ihr Telefon mit Schadsoftware, sobald Sie auf den angegebenen Link klicken. Diese Software ermöglicht es Hackern, Ihre Tastenanschläge nachzuverfolgen oder die Kontrolle über Ihren Computer zu übernehmen. Hacker können diese bösartige Software also nutzen, um Ihre Passwörter und Finanzdaten zu stehlen oder in Ihre Online-Konten einzudringen und Ihnen damit großen finanziellen Schaden verursachen. 

Einige Paketdienstbetrüger hinterlassen auch eine Nachricht auf Ihrer Mailbox, die sie auffordert, eine Nummer anzurufen, um Sie über den aktuellen Stand der Lieferung zu informieren. Die Nachrichten drohen mit einer Stornierung ihrer Bestellung für den Fall, dass Sie nicht antworten. Wenn Sie jedoch zurückrufen, wird Ihr Telefon mit einer internationalen Nummer verbunden, bei der hohe Verbindungsgebühren und noch höhere Minutentarife anfallen. 

In anderen Fällen werden Sie mit einer Person verbunden, die behauptet, von der Deutschen Post oder DHL zu sein. Diese Person bittet Sie um Ihre persönlichen Informationen oder Kontodaten und behauptet, dass der Service diese für eine Lieferung benötigt. Sobald Sie Informationen preisgeben, stiehlt der Betrüger Ihre Identität oder greift auf Ihre Konten zu. 

Eine wachsende Bedrohung? 

Wie verbreitet sind diese Betrugsversuche? DHL hat eigens eine Warnung an die Verbraucher herausgegeben und weist auf Versand-Betrugsfällen unter seinen Kunden hin. Die Betrüger, die dahinterstecken, gäben geben sich oft als Vertreter einer Regierungsbehörde, einer Bank oder eines anderen Unternehmens aus, so der Postdienst.. 

Vielleicht sind Sie versucht, auf einen Tracking-Link zur Sendungsverfolgung zu klicken, von dem Sie glauben, dass es von der Deutschen Post gesendet wurde. Der Dienst stellt kostenlose Tools zur Verfügung, mit denen Verbraucher Pakete verfolgen können. Aber die Kunden müssen sich für diese Tools online anmelden. Und die Nachrichten des Postdienstes enthalten keine Online-Links. 

Es ist leicht, auf diese Betrugsversuche hereinzufallen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Sie tatsächlich auf eine Lieferung warten, ist oft hoch. Die Betrüger geben meist nicht genau an, welche Art von Paket sich angeblich in der Zustellung befindet oder welches Unternehmen es verschickt haben soll. Aber was passiert, wenn Sie sehnsüchtig auf neue Kleidung von Ihrem Lieblingskaufhaus oder einen Laptop warten, der Ihren alten Computer ersetzen soll? Dann nehmen Sie sich vielleicht nicht die Zeit, um zu prüfen, ob eine Nachricht, in der die kostenlose Verfolgung Ihrer Lieferung angeboten wird, wirklich legitim ist. 

Wie Sie sich vor Paketversand-Betrug schützen können 

Der beste Weg, sich vor Paketversand-Betrug zu schützen, besteht darin, die Warnzeichen dieser Betrugsversuche zu erkennen. FedEx listet die häufigsten dieser Warnsignale auf: 

  • Vertrauen Sie niemals einer SMS oder E-Mail, in der Sie aufgefordert werden, sofort Geld zu überweisen, um die Zustellung Ihrer Pakete zu garantieren. DHL, Hermes oder die Deutsche Post werden Sie niemals auffordern, eine Zahlung zu leisten, um eine Lieferung zu erhalten.    
  • Antworten Sie niemals auf eine Nachricht, in der Sie aufgefordert werden, Ihre persönlichen Informationen oder Kontodaten anzugeben, um die Zustellung Ihres Pakets zu garantieren. Die Zusteller werden Sie in einer Nachricht, die sie Ihnen schicken, niemals nach diesen Informationen fragen.   
  • Achten Sie auf falsch geschriebene Website- oder E-Mail-Adressen. Wenn Sie zum Beispiel einen Link zu de-post.com sehen, klicken Sie nicht darauf. Die echte Website der Deutsche Post lautet deutschepost.de. Betrüger fügen oft Links zu Website-Adressen ein, die echt zu sein scheinen, aber gefälscht sind. Wenn Sie daraufklicken, werden Sie auf eine Seite weitergeleitet, die Ihre persönlichen Informationen oder Kontodaten abfragt. In anderen Fällen infiziert der Link, den Sie öffnen, Ihr Gerät mit Malware. 

Der Schlüssel zur Vermeidung von Paketversand-Betrug? Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand. Klicken Sie niemals auf Links in E-Mails oder Textnachrichten, die vorgeben, von einem Paketzustelldienst zu stammen. Geben Sie niemals Ihre persönlichen Informationen oder Kontodaten an jemanden weiter, den Sie nicht kennen. Und senden Sie niemals jemandem eine Zahlung, um eine Paketzustellung zu erhalten. 

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