Die ersten Erfahrungen mit dem Internet machen die meisten Kinder heute bereits vor der Grundschule. Zahlreiche Online-Spiele und Apps laden zum Spielen und Lernen ein. Doch wie kann man als Eltern seinen Kindern beibringen, dass im Internet auch Vorsicht geboten ist? Wo sehen Eltern Handlungsbedarf und wo gibt es noch offene Fragen?
Avast unterstützt den Safer Internet Day
Bei den weitreichenden Angeboten im Netz, besonders im Bereich Gaming, ist es für Eltern häufig schwierig zu beurteilen, welche Apps kindgerecht sind. Grundsätzlich entscheiden App-Entwickler selbst darüber, welche Inhalte sie als passend für ihre Zielgruppen empfinden. Bei Google gibt es eine Familienkategorie, für die Entwickler ihre Apps vorschlagen können. Wenn diese den Anforderungen entsprechen, werden sie im Playstore bei den familienfreundlichen Apps gelistet. Die Zugangsanforderungen setzen voraus, dass die App keine Altersbeschränkung hat und Werbeeinblendungen nicht interessensbezogen sowie kinderfreundlich sind. Zudem müssen die interaktiven Funktionen klar verständlich und getrennt von Login-Daten bei Google Play sowie dem Google-Konto sein. Im Apple App Store gibt es ebenfalls eine Kinderkategorie. Die Richtlinien legen fest, dass Apps in dieser Kategorie den festgelegten Datenschutzauflagen für Kinder entsprechen müssen. Außerdem müssen kontextbezogene Werbeeinblendungen kindgerecht sein. Apps in der Kategorie verlangen die Zustimmung der Eltern, wenn die Kinder auf Links zu externen Seiten klicken oder In-App-Käufe tätigen wollen.
Das Internet ist eine tolle Lern- und Unterhaltungsplattform, aber es ist wichtig, Kinder auch für die Gefahren zu sensibilisieren. Eltern müssen ihren Kindern nicht alle schrecklichen Details darüber nennen, was im Internet passieren kann. Aber Kinder sollten verstehen, dass das Internet gefährlich sein kann, wenn man nicht aufpasst und vermeintlich sicher zu Hause vor dem PC, Handy oder Tablet sitzt. Das gilt auch vor allem für die Social-Media-Plattformen.
Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, welche sozialen Medien sie nutzen, oder nutzen wollen. Im nächsten Schritt sollte man dann bei jeder Plattform gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen durchgehen und den Kindern erklären, mit wem sie welche Informationen teilen. Cyber-Mobbing ist auch ein wichtiges Thema, auf das man Kinder hinweisen und offen besprechen sollte. Das gilt für Smartphone-Apps wie WhatsApp ebenso. Auch dort kann man einstellen, dass zum Beispiel nur die Kontakte des Kindes dessen Profilbild und Status sehen können, oder beobachten können, wann es online ist. Außerdem sollten Eltern dafür sorgen, dass Kinder die neue Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktiviert haben, um die Nachrichten vor Cyberkriminellen zu schützen. In diesem Zusammenhang ist der Austausch mit den Eltern anderer Kinder sehr wichtig – denn nur, wenn diese auch ihre Nachrichten verschlüsseln, sind die Konversationen tatsächlich geschützt.
Neben der Aufklärung über mögliche Gefahren ist es auch wichtig, dass sich Eltern mit den Online-Aktivitäten ihrer Kinder direkt beschäftigen. Gehen Sie gemeinsam online und lassen sich von Ihrem Kind zeigen, was es am liebsten macht. Fragen Sie sie danach was online passiert, ohne den Nachwuchs zu sehr kontrollieren zu wollen. Tauschen Sie sich über lustige Videos, Bilder und andere Inhalte aus und lachen Sie gemeinsam darüber. So haben Kinder auch eher das Gefühl, die Eltern verstehen ihre Hobbys und wenden sich dann auch an Sie, wenn es Probleme gibt.
Kinder können ohne Probleme alleine im Internet unterwegs sein und Apps und Geräte ohne Hilfe und Aufsicht bedienen. Eltern sollten jedoch sicherstellen, dass die Inhalte auch kindgerecht sind. Hilfreich sind Tools für spezielle Kindersicherungen, oder auch Ad Blocker, die Werbeeinblendungen blockieren, während die Kinder online sind. Der Schutz der Kinder beginnt letztlich bei der Sensibilisierung der Eltern für die Internetsicherheit und den damit verbundenen Gefahren. Je mehr sich die Eltern mit den digitalen Medien und den umfangreichen Angeboten auseinandersetzen, desto eher sind auch die Kinder fit für den richtigen Umgang mit dem Internet.