Notfallplan: Was im Fall eines Hackerangriffs zu tun ist

Emma McGowan 7 Feb 2023

Vielleicht ist Ihnen der Vorfall peinlich, aber denken Sie daran: Sehr vielen anderen Menschen geht es wie Ihnen.

Ihre Familie hat einen Brandschutzplan. Vielleicht haben Sie auch einen Plan, was im Fall eines Erdbebens oder anderer Naturkatastrophen zu tun ist. Und heutzutage sind Sie gut damit beraten, sich auch einen Notfallplan zurechtzulegen, falls Sie gehackt werden.

Denn tatsächlich ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass Sie oder eine Person, die Ihnen nahesteht, Opfer eines Datenlecks, eines Phishing-Angriffs, eines Romance Scams oder einer der vielen anderen Cyberbedrohungen werden, die heutzutage umgangssprachlich als "Hackerangriffe" bezeichnet werden. Laut dem Internet Crime Report 2021 des FBI gingen 2021 fast 850.000 Anzeigen wegen "Hackerangriffen" mit Schäden von insgesamt fast 7 Milliarden USD bei den Behörden ein. Zum Vergleich: Im selben Jahr wurden etwa 338.000 Wohnungsbrände gemeldet.

Das stimmt nachdenklich. Darum möchten wir Ihnen einen Notfallplan an die Hand geben für den Fall, dass Sie (oder eine Person, die Ihnen nahesteht) gehackt werden: kurz und bündig. Drucken Sie ihn aus, heften Sie ihn an Ihren Computer, befestigen Sie ihn an der Kühlschranktür oder bewahren Sie ihn irgendwo auf, wo Sie ihn schnell wiederfinden, damit Sie wissen, was im Notfall zu tun ist.

1. Ändern Sie Ihre Passwörter

Wenn Sie Opfer von Cyberkriminalität geworden sind, sollten Sie zuallererst Ihre Passwörter ändern. Beginnen Sie mit dem unmittelbar betroffenen Dienst und arbeiten Sie sich nach und nach durch alle Websites, Anwendungen oder Dienste, für die Sie dasselbe Passwort verwendet haben. Wenn Sie dann noch Zeit und Muße haben, ändern Sie auch die Passwörter Ihrer sonstigen Konten.

Ein Tool, das beim Erstellen, Merken und Ändern sicherer Passwörter sehr hilfreich ist, ist ein Passwort-Manager. Also laden Sie so bald wie möglich einen Passwort-Manager herunter und hinterlegen Sie dort Ihre Passwörter.

2. Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung

Da Sie ohnehin gerade dabei sind, Ihre Passwörter zu ändern, sollten Sie auch gleich die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren, sofern diese verfügbar ist. Dabei müssen Sie zusätzlich zu Ihrem Passwort einen weiteren Authentifizierungsfaktor eingeben (z. B. einen Code, der Ihnen per SMS gesendet wird), um Zugriff auf Ihr Konto zu erhalten. Dadurch entsteht eine zusätzliche Sicherheitsebene für Ihre Konten: Da die Cyberkriminellen, die Ihr Passwort in Erfahrung gebracht haben, wahrscheinlich keinen Zugriff auf Ihre SMS oder E-Mails haben, wird es Ihnen unmöglich sein, sich ein zweites Mal anzumelden.

3. Rufen Sie bei Ihrer Bank an

Wenn ein Konto kompromittiert wurde, sind möglicherweise auch Ihre Bankkonten (und andere Finanzkonten) gefährdet. Wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihre Bank, um den Vorfall zu melden und sie anzuweisen, nach verdächtigen Aktivitäten Ausschau zu halten.

4. Benachrichtigen Sie Freunde und Familie

Vielleicht ist Ihnen der Vorfall peinlich, aber denken Sie daran: Sehr vielen anderen Menschen geht es wie Ihnen. Informieren Sie Freunde und Verwandte darüber, was Ihnen widerfahren ist – einerseits damit sie sich vor Betrügereien dieser Art in Acht nehmen können; andererseits damit sie nach verdächtigen Nachrichten Ausschau halten können, die dem Anschein nach von Ihnen stammen.

5. Melden Sie den Vorfall den Behörden

Cyberkriminalität lässt sich im Nachhinein in der Regel schwer aufklären, doch mit Ihrer Anzeige helfen Sie den Behörden, künftige Verbrechen zu verhindern. In den USA ist beispielsweise die Federal Trade Commission (FTC) für Fälle dieser Art zuständig.


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