Die Bedrohung durch staatlich gelenkte Cyberangriffe auf Unternehmen ist während der Corona-Pandemie gestiegen, bestätigt eine Studie von Tech Accord.
Cybersecurity Tech Accord hat einen Bericht über die weltweite Wahrnehmung von Unternehmen in Bezug auf Cybersecurity-Bedrohungen durch staatlich gelenkte und gesponserte Bedrohungen veröffentlicht. Dieser Bericht wurde in Zusammenarbeit mit der Economist Intelligence Unit (EIU) erstellt. Avast ist Mitglied des Cybersecurity Tech Accords und wir sind stolz darauf, an der Veröffentlichung dieses Berichts beteiligt gewesen zu sein. Ich selbst war eine der Erstunterzeichner*innen und habe bei der Gründung des Cybersecurity Tech Accords mitgewirkt. Daher glaube ich fest an die Prinzipien des Pariser Aufrufs zu Vertrauen und Sicherheit im Cyberraum.
Für diesen Bericht wurden mehr als 500 Führungskräfte aus Asien, Europa und aus den USA befragt, die in leitender Position oder gar im Management tätig sind. Alle Befragten waren bestens vertraut mit der Strategie für Cybersicherheit in ihrem Unternehmen. Dabei wurden die unterschiedlichsten Branchen – allen voran IT, Technik, Einzelhandel und Konsumgüter – abgedeckt. Zusätzlich wurden führende Cybersicherheitsexperten, die bei Organisationen und Behörden tätig sind, befragt.
Der Bericht ist insofern von Bedeutung, als dass er die Überzeugungen von Führungskräften und Experten im Bereich IT-Sicherheit hinsichtlich der Bedrohungen durch staatlich gelenkte und gesponserte Bedrohungen darlegt. Er ist auch deshalb relevant, weil die Studie während der Covid-19-Pandemie durchgeführt wurde und somit die Anpassungen widerspiegelt, welche Experten und Unternehmen in ihrer Beurteilung der entsprechenden Cybersicherheits-Bedrohungen vornehmen mussten.
In diesem Zusammenhang haben 80 Prozent der befragten Führungskräfte angegeben, dass sie aufgrund der Pandemie die Wahrscheinlichkeit eines staatlich gelenkten oder gesponserten Cyberangriffs auf Ihr Unternehmen höher einschätzen als zuvor. Demgegenüber steht allerdings, dass 68 Prozent der Befragten angaben, ihr Unternehmen sei "sehr gut" oder "umfassend" auf einen potenziellen Cyberangriff vorbereitet.
Im Hinblick auf längerfristige Entwicklungen gaben die Befragten an, dass sich staatlich gelenkte oder gesponserte Cyberbedrohungen binnen der nächsten fünf Jahre nach dem organisierten Verbrechen höchstwahrscheinlich zur zweitgrößten Bedrohung für ihr Unternehmen entwickeln werden. Angesichts dieser Annahme gaben 60 Prozent der Befragten an, dass ihr Land nur ein mittelmäßiges oder geringes Maß an Schutz für Unternehmen bietet. Sie forderten außerdem eine stärkere internationale, wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit im Kampf gegen diese Bedrohung.
In der folgenden Infografik werden Kernaussagen der Umfrage dargestellt:
Quelle: Cybersecurity Tech Accord
Die Umfrageergebnisse decken sich zum Teil mit den Beobachtungen, die die Forscher des Avast-Virenlabors gemacht haben. So haben unsere Forscher beispielsweise einen APT-Angriff auf verschiedene Regierungsbehörden und das nationale Rechenzentrum der Mongolei aufgedeckt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit der für APT-Angriffe bekannten Hackergruppe LuckyMouse zugeschrieben werden konnte. Vorfälle wie dieser verdeutlichen, dass IT-Führungskräfte richtig liegen, wenn sie während Covid-19-Pandemie mit einem erhöhten Cybersicherheits-Risiko rechnen. Auch wenn 68 Prozent der Befragten glauben, sie seien "sehr gut" oder "umfassend" auf einen Cyberangriff vorbereitet, besteht durchaus die Gefahr der Selbstüberschätzung in dieser Hinsicht.
Vor allem aber ist der Bericht ein deutliches Signal dafür, dass es im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaften zwischen Unternehmen und Regierungen einen dringenden und eindeutigen Handlungsbedarf im Kampf gegen Cyberbedrohungen gibt. Weitere Details zu den Ergebnissen der Studie finden Sie im Bericht von Techaccord.
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