Ein guter Wein reift mit zunehmendem Alter. Software nicht. Über 52% der beliebtesten PC-Programme unserer Nutzer sind restlos veraltet.
Veraltete Programme zählen zu den vergessenen Ursachen für PC-Fehler oder Sicherheitslücken. In einer auf über 116 Millionen PCs weltweit anonym durchgeführten Studie, hat unser Software Updater (jetzt neu in AVG PC TuneUp – von Avast) ermittelt, dass satte 52% der am häufigsten genutzten und sicherheitsrelevanten Programme veraltet sind: Mit dabei Platzhirsche wie Java, Firefox oder 7-ZIP – Programme, die auf Millionen PCs im Einsatz sind.
Unser neuer Avast PC Report 2017 zeigt nicht nur, welche Programme veraltet sind sondern auch weit verbreitete Hardware.
49 Programm im Schnitt
Trotz der abermillionen Programme hat der durchschnittliche PC-Nutzer nur 49 davon installiert und im Einsatz. Viele sind dabei nicht einmal Programme im klassischen Sinne, sondern Tools und Technologien wie Visual Studio Redistributable, Flash oder Java. Sprich, Software, die zum Ausführen von Programmen oder Onlineinhalten notwendig ist.
Ein Großteil ist allerdings nicht auf dem neuesten Stand, was zu einigen Problemen führen kann. Darunter:
- Sicherheitslücken: Mit einer weltweiten Basis dutzender Millionen Nutzern ist es kaum verwunderlich, dass Programme wie Flash oder Java ständig im Visier von Angreifern sind. Allein beim Blick auf die Liste der Sicherheitslücken in Java wird einem schwindelig: https://www.cvedetails.com/vulnerability-list/vendor_id-93/product_id-19117/Oracle-JRE.html.
- Bugs & Abstürze: Es spielt eigentlich keine Rolle, wie gut Softwarehersteller Ihre Produkte testen – es ist oft ein Ding der Unmöglichkeit restlos alle Fehler zu beseitigen und die eigene Software auf ausnahmslos allen möglichen PC-Konfigurationen auszuprobieren. Deshalb gibt’s oftmals im Wochen- oder Monatstakt Updates, die Fehler und Abstürze beheben.
- Kompatibilitätsprobleme: Alte Software verträgt sich nicht immer gut mit neuer Hardware oder Betriebssystemen wie Windows 10. Die Lage hat sich zwar gebessert, dennoch gibt’s immer mal wieder Schwierigkeiten beim Starten oder der Darstellung von Programmen. Beispiel: Oftmals wirken ältere Programme auf hochauflösenden Bildschirmen (z.B. 1440p, 4k) winzigklein und können kaum bedient werden.
Kurzum: Die Probleme mit alter Software reichen von absolut kritisch (Sicherheitslücken) zu nervig (Bugs).
Warum sind so viele Programme veraltet?
Zahlreiche Programme fangen regelrecht an zu “nerven”, wenn ein neues Update parat ist – und werden so gern von Nutzern ignoriert. Wer will schon seine Arbeit oder ein Spiel unterbrechen, um erstmal mühselig ein Update zu installieren? Andererseits gibt’s auch Programme, die sich überhaupt nicht selbstständig updaten. Der Nutzer muss sich also selbst darum kümmern.
Wie automatische Updates gut und unaufdringlich funktionieren, zeigt vor allem Apple mit seinem Safari-Browser unter Windows: Über 90% aller Safari-Installationen sind auf dem neuesten Stand. Kurz darauf fogt Google Chrome, das auf 88% unserer Nutzerbasis aktuell ist. Achtung: Bei einer Größenordnung von über 116 Millionen Nutzern sind das dennoch einige Millionen Nutzer, die veraltete Browserversionen nutzen und somit gefährdet sind. Da sowohl Chrome als auch Safari zuverlässiger Updatemechanismen haben ist es wohl sehr wahrscheinlich, dass Nutzer diese komplett ignorieren, ausgeschaltet haben oder die IT-Abteilung ihres Unternehmens Updates verhindern.
Am anderen Ende der Fahnenstange konnten wir auch die mit Abstand veraltetesten Programme ermitteln (siehe unten). Sie zeichnen sich oftmals durch entweder fehlende oder zu lästige (und damit gern zu ignorierende) Updater aus.
Die Top 10 der veraltetesten PC-Programme
Eine Kombination aus schlechten Updatern oder ignorierten Aktualisierungen sorgt für teils erschreckend hohe Anteile an alten Programmen. Die Top 10 zeigen wir hier:
- Java (Runtime 6, 7, 8): Über 56 Millionen Nutzer weltweit (und damit fast die Hälfte der analysierten Benutzerbasis) verwendet eine veraltete Version von Java Runtime Environment, was eine teils erschreckende Anzahl an Sicherheitslücken mit sich ziehen kann (siehe die ellenlange Liste hier). Über 24 Millionen davon verwenden die Uralt-Varianten Java 6 oder 7.
Doch selbst wer Java 8 auf seinem PC hat: Die Chancen stehen hoch, dass es sich dabei nicht um die allerneueste Variante handelt. Über 70% aller Java-8-Nutzer verwenden eine veraltete und damit anfällige Vorversion.
- Flash (ActiveX): Die mittlerweile angestaubte Web-Technologie Flash ist berühmt berüchtigt für seine zahlreiche Sicherheitslücken und seinen Leistungshunger. Festhalten: Das im Internet Explorer installierte Flash ActiveX-Element ist in 99% aller Fälle nicht auf dem neuesten Stand und sollte deshalb schlicht sofort deinstalliert werden, wenn es nicht unbedingt benötigt wird. Andere Browser wie Firefox, Chrome oder Opera verwenden das Flash-Plugin, das aber immer noch in 38% aller Fälle weltweit nicht auf dem neuesten Stand ist.
- FoxIt Reader: Das beliebte PDF-Lesetool “FoxIt” scheint bei vielen Nutzern auch nicht ganz oben auf der Liste der Programme zu stehen, für die man regelmäßig nach Updates forscht. 92% aller FoxIt-Nutzer arbeiten deshalb noch mit einer älteren Version, die nicht über die neuesten Bugfixes, Sicherheitspatches und Funktionen verfügt.
- GOM Media Player: Auch das beliebte Abspielprogramm von GOM scheint so gut zu funktionieren, dass über 90% seiner Nutzer nicht über Updates nachdenken. Diese sollten jedoch für flüssigeres Playback, neuere Videodecoder und auch Funktionen auf Monatsbasis aufgespielt werden.
- Nitro Pro: Der zweite PDF Reader in dieser Liste, Nitro Pro, wird auch in über 90% aller Fälle nicht mit Updates versorgt. Wenig verwunderlich, handelt es sich dabei um die kostenpflichtige Variante. Die kostenlose Variante hingegen hat deutlich bessere Updateraten, wie aus unserem Report hervorgeht.
- WinZip: Das gute, alte WinZIP erfreute sich auch 2016 größter Beliebtheit und scheint bei Millionen Nutzern täglich im Einsatz zu sein. Über 87% seiner Nutzer sollten einmal über die neue Version nachdenken, die einige wichtige Funktionen und Bugfixes mit sich bringt.
- DivX: Der einstige König unter den Videoformaten ist zwar heute auch noch auf einigen Millionen unserer 116 Millionen Benutzer installiert, dafür aber in 86% aller Fälle veraltet. Trotzdem sollten Nutzer ein Update in Betracht ziehen, da DivX nach wie vor eine gute Unterstützung verschiedener Videoformate und auch neue Funktionen wie Videoübertragung und Synchronisierung mit Cloudanbietern wie Dropbox anbietet.
- Adobe Shockwave: Neben Flash der zweite kostenlose Webplayer von Adobe wird Shockwave für Spiele oder interaktive Onlineanwendungen genutzt. Doch auch wie sein Bruder ist auch Shockwave nicht ganz frei von Sicherheitslücken, weshalb auch der Anteil der veralteter Programme überrascht: 84% aller Shockwave-Installationen sind nicht auf dem neuesten Stand.
- 7-ZIP: Satte 82% aller 7-Zip-Nutzer sind ebenfalls noch nicht auf der neuesten Version. Hauptsächlich liegt das an fehlenden Updaterinnerungen. Doch Vorsicht: Aufgrund seiner Beliebtheit ist es nicht selten das Ziel möglicher Angreifer (siehe hier).
- Firefox: Last but not least, auch Firefox-Nutzer sollten sich mehr um Updates bemühen, da immerhin 73% noch mit älteren Versionen im Netz surfen. Gerade bei einem Browser kann das mitunter ärgerliche Folgen haben.
Die Lösung: Aufwendig, doch es geht auch einfacher….
Eins vorweg: Wenn du eine Updatemeldung bekommst, solltest du ihr sofort nachkommen. Auch wenn es manchmal nervt. Oftmals findet man die Updatefunktion in den Menüs Hilfe (Help), Werkzeuge (Tools) oder Eigenschaften (Properties/Settings), doch das kann von Programm zu Programm unterschiedlich sein:
Da dies eine wahrlich zeitaufreibende Beschäftigung sein kann, solltest du unseren neuen Software Updater für AVG PC TuneUp ausprobieren.
AVG PC TuneUp prüft auf die am häufigsten verwendeten Programme und updated diese auf Wunsch still und leise im Hintergrund. Wer gerne einen Blick darauf werfen möchte, kann auch manuell aktualisieren.