Steigern Sie mit unseren Tipps die Sicherheit Ihrer IP-Kameras und sorgen Sie dafür, dass unerlaubte Zuschauer und Zuhörer draußen bleiben!
Viele Menschen verbringen aktuell während der Pandemie viel Zeit zu Hause. In unseren eigenen vier Wänden wollen wir uns natürlich möglichst sicher fühlen und sämtliche „Eindringlinge” von uns fern halten. Im Zeitalter des Internet der Dinge (Internet of Things - IoT) läuft man Gefahr, mit jedem verbundenen Gerät auch die „Tür” für einen „Eindringling” zu öffnen. Hacker wissen das genau und Sie können darauf wetten, dass sie die Sicherheit jeder einzelnen dieser „Türen” austesten werden. Dies gilt besonders für ans Netzwerk angebundene IP-Kameras.
Die Sicherheit von IP-Kameras stellt ein zunehmendes Problem dar. Bereits vergangenes Jahr wurde enthüllt, dass zahlreiche IP-Kameras verschiedener Hersteller für jedermann online zugänglich sind und sich viele Modelle aus der Ferne manipulieren lassen. Doch wie sehen solche Angriffe aus? Wir berichten im Folgenden von zwei realen Fällen aus den USA, wo IP-Kameras schon häufig zu Hause genutzt werden.
Beispiel Nr. 1: Der unsichtbare Kidnapper
Ein besonders beängstigender Erfahrungsbericht stammt von einem Elternpaar aus Texas (USA). Sie lagen abends im Bett als sie plötzlich eine fremde Männerstimme vernahmen, die vom Video-Babyphone in ihrem Schlafzimmer aus zu ihnen sprach. Der Mann drohte, das Baby zu entführen und gab vor, sich im Kinderzimmer zu befinden, wo das Baby schlief.
Dies stellte sich als Lüge heraus; es war zum Glück niemand im Haus, aber das Ehepaar wurde über das Video-Babyphone, das per WLAN angebunden war, gehackt und bedroht. Das Ehepaar kontaktierte im Nachgang den Hersteller des Babyphones und bei den Nachuntersuchungen stellte sich heraus, dass das Ehepaar schwache Standard-Passwörter verwendet hatte. Deshalb hatte der Hacker ein leichtes Spiel.
Beispiel Nr. 2: Der gute Hacker
Ein anderer seltsamer „IP-Kamera-Vorfall” ereignete sich im Bundesstaat Arizona (USA). In dieser Geschichte geht es ebenfalls um eine IP-Kamera. Ein Mann befand sich in seinem Garten, als er eine seltsame Stimme aus seinem Haus hörte, in welchem sich zu diesem Zeitpunkt niemand anders befinden sollte. Als er ins Haus ging bemerkte er, dass die Simme aus der Überwachungskamera kam, die er an einem Fenster angebracht hatte. Die Stimme aus der Kamera gab vor, ein so genannter „White-Hat-Hacker” zu sein. Diese „ethischen Hacker” bewegen sich innerhalb der Gesetze und haben gute Absichten. Ihr Ziel ist es, Schwachstellen in IT-Systemen zu finden, um diese zu beheben. Im Fall aus Arizona wurde der Mann durch den White-Hat-Hacker davon in Kenntnis gesetzt, dass dieser ganz einfach in sein Netzwerk eindringen konnte. Als Beweis nannte er dem Mann dessen zuletzt verwendetes Passwort.
5 Tipps für sichere IP-Kameras
Mit den folgenden Tipps behalten Sie die Kontrolle über alle angebundenen Kameras in Ihrem Haus und sorgen für mehr Sicherheit:
- Überprüfen und verstehen Sie die Sicherheitsoptionen für jedes Gerät. Die Standardeinstellungen werden nicht immer Ihren Wünschen entsprechen. Stellen Sie bei der Einrichtung jedes neuen Geräts den bestmöglichen Schutz ein und verwenden Sie diesen als Ausgangspunkt. Wenn Sie feststellen, dass dies Ihre Verwendung des Geräts in irgendeiner Weise einschränkt, können Sie die Sicherheitseinstellungen jederzeit auf eine bequemere Einstellung zurücksetzen.
- Aktualisieren Sie die Firmware und Software des Geräts regelmäßig, am besten sofort, sobald ein neues Update verfügbar ist. Das dient Ihrer Sicherheit, denn mit einem Update schließen die Hersteller unter anderem auch bestehende Sicherheitslücken.
- Verwenden Sie sichere und einmalige Passwörter für alle Benutzerkonten. Besonders empfiehlt es sich bei Geräten, die mit Standardpasswörtern geliefert werden, wie z. B. Internetrouter, die Passwörter zu ändern. Bitte widerstehen Sie der Bequemlichkeit, dasselbe Passwort für mehrere Benutzerkonten zu verwenden. Verwenden Sie einen Passwort-Manager, der sich alle Passwörter merkt, und Ihre Anmeldungen werden automatisch und gleichzeitig sicherer.
- Wenn das von Ihnen verwendete Gerät oder die verwendete Software eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zulässt, aktivieren Sie diese.
- Achten Sie auf die verräterischen Merkmale von Phishing-Scams, damit Sie diese um jeden Preis vermeiden können. Wenn ein Hacker die Kontrolle über Ihre Kamera übernimmt, tut er dies meist über einen Remote-Access-Trojaner. Diesen wird er Ihnen über die üblichen Phishing-Taktiken zuspielen, d.h. er wird Sie zum Herunterladen dieses Trojaners verleiten. Seien Sie wachsam bei allen Links oder Downloads, die Ihnen per E-Mail oder per SMS bzw. Instant Messanger zugesendet werden.
Das Eine kommt leider mit dem Anderen - je mehr WLAN-angebundene Geräte wir in der Wohnung haben, desto mehr potentielle Angriffsziele gibt es für Hacker, über diese Geräte in unsere Privatsphäre einzudringen. Beherzigen Sie unsere Tipps und schützen Sie Ihr Zuhause!