Millenials im Visier von Betrügern

Emma McGowan 21 Jul 2021

Ein Überblick über gängige Online-Betrugsmaschen, die sich speziell an jüngere Menschen richten.

Jeder von uns kennt das: Sie sitzen vor dem Computer oder bedienen Ihr Smartphone. Auf einmal geht eine Warnmeldung oder E-Mail von einem Unternehmen ein, das sich als Hersteller des jeweiligen Geräts ausgibt. Die Nachricht besagt, dass Verdacht auf Malware besteht. Ihnen wird angeboten, über eine gebührenfreie Telefonnummer oder ein Live-Chat-Fenster Hilfe anzufordern. Wenn Sie anrufen oder klicken, werden Sie angewiesen, Remote-Zugriff auf das Gerät zu erteilen oder Kreditkartendetails anzugeben, um ein vermeintliches Problem zu beheben. 

Man sollte meinen, Identitätsbetrug ließe sich einfach vermeiden. Aber im vergangenen Jahr fielen in den USA ca. 49 Mio. Menschen darauf herein und verloren dabei 56 Milliarden Dollar. Die Opfer sind jedoch nicht nur ältere Menschen. Laut der US-amerikanischen Federal Trade Commission ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine Anzeige wegen Betrug mit finanziellem Schaden erstattet, bei Menschen im Alter von 20-30 Jahren um 25 Prozent höher als bei Menschen über 40. 

Schützen Sie sich selbst und Ihre Familienangehörigen, indem Sie sich über die gängigsten Betrugsmaschen informieren, auf die junge Menschen und Millenials heute hereinfallen.

Unerwünschte Anrufe oder E-Mails

Cyberkriminelle geben sich als "vertrauenswürdige" Personen aus, wie z.B. Behörden- oder Kundendienstmitarbeiter*innen. Wenn unerwartete Anrufe von unbekannten Telefonnummern eingehen, nehmen Sie sie nicht an. Überlassen Sie sie der Mailbox, damit Sie feststellen können, ob sie glaubwürdig sind.

Wenn Sie eine Nachricht erhalten, die Sie für legitim halten, rufen Sie nicht sofort zurück. Prüfen Sie vielmehr die Kontaktinformationen auf der jeweiligen Webseite, und verwenden Sie die dort angegebene Telefonnummer oder E-Mail-Adresse. Geben Sie niemals Informationen oder Geld an jemanden heraus, der erstmals mit Ihnen Kontakt aufnimmt. 

Online-Shopping-Betrug

Wenn für ein Produkt ein Preis angegeben ist, der zu niedrig ist, um wahr zu sein, dann ist an der Sache wahrscheinlich etwas faul. Vorsicht ist geboten, wenn Sie sofort eine Zahlung leisten oder Gutscheine kaufen müssen, um Zugang zu einem Schnäppchen oder Werbegeschenk zu erhalten.

Vorsicht vor neuen Online-Shops in sozialen Medien, die Produkte zu sehr niedrigen Preisen anbieten. Prüfen Sie, ob die Informationen zur Lieferung und andere Richtlinien rudimentär sind. Wenn Sie etwas kaufen, warten Sie womöglich vergeblich auf die Lieferung. Wenn Sie Online-Käufe tätigen, bezahlen Sie die Artikel ausschließlich über einen sicheren Zahlungsdienst. Achten Sie darauf, dass die URL mit "https" beginnt und mit einem geschlossenen Schlosssymbol gekennzeichnet ist oder dass ein seriöser Zahlungsanbieter, wie z.B. PayPal verwendet wird. 

Betrug im Zusammenhang mit Stellenangeboten

Bei vielen Stellenangeboten müssen Sie heute einen Lebenslauf und persönliche Informationen über Webseiten und automatisierte Apps einreichen. Cyberkriminelle geben sich als legitime Unternehmen aus. Sie leiten Sie an gefälschte Webseiten weiter, wo sie Ihre persönlichen Daten erfassen oder Sie bitten Apps herunterzuladen, die Malware enthalten. 

Millenials neigen zu einer optimistischen Sichtweise und sind gewillt, bei Stellenbewerbungen "unkonventionelle" Methoden auszuprobieren. Es macht ihnen nichts aus, Menschen online kennenzulernen oder sogar Bewerbungsgespräche online zu führen. Man sollte jedoch sehr vorsichtig sein, wenn die angebliche Firma während des Bewerbungsprozesses Kopien des Personalausweises bzw. Kontodaten von Ihnen verlangt. In diesen Fällen könnte es sich um versuchten Identitätsdiebstahl handeln. Die Cyberkriminellen versuchen dann, mit den Angaben des Personalausweises ein Bankkonto in Ihrem Namen zu eröffnen.

Das besonders perfide ist, dass solche betrügerischen Stellenangebote teilweise sogar auf seriösen Jobportalen, wie z.B. Monster oder Stepstone geschaltet werden. 

Finanz- und Schuldenberatungen & Kreditangebote für junge Menschen

Junge Menschen haben meist wenig Ersparnisse oder sogar Schulden durch hohe Ausbildungskosten. Häufig werden sie mit Online-Kredit-Angeboten zu überaus guten Konditionen geködert. Schenken Sie Unternehmen, deren Angebot nach einem Wunder klingt, kein Vertrauen. Wenn es verspricht, Sie von allen Ihren Schulden zu befreien, oder überaus günstige Kredite verspricht, sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen. 

Wenden Sie sich für seriöse Beratungen an eine Verbraucherschutz-Organisation oder Schuldenberatungsstelle wie z.B. von der Verbraucherzentrale Bayern angeboten. Organisationen dieser Art bieten kostenlose oder faire Finanzberatungen bzw. Schuldenberatungen. 

Sie können bei der Bekämpfung von Online-Betrug mithelfen, indem Sie Betrugsfälle sofort bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle zur Anzeige bringen. 

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